"Verwählt" von PrincessOfSpace | Naruto > Naruto FFs (2024)

„Sach mal.. Was läuft da eigentlich zwischen euch?“, murrt mir Sakura im Flur zu. Als ich aus dem WC kam, fing sie mich plötzlich vor der Tür ab. Ihre Hand greift meinen Unterarm fest und zieht diesen an sich, sodass sie mir zuwispern kann. Still beobachte ich ihr Profil, wie sie die Szene im Esszimmer begutachtet, in welcher Sasuke vermutlich gerade irgendwelche schnippischen Kommentare abgibt. Sie blickt konzentriert und mit zusammengekniffenen Augenbrauen. So ganz habe ich mich an diese Nähe noch nicht gewöhnen können, aber Sakura benimmt sich so, als wäre nie etwas gewesen. Das macht es ein wenig einfache rüber meinen Schatten zu springen.

„Hmm, was meinst du?“, frage ich wirklich nachdenklich, auch wenn sich in meinem Hinterkopf eine leise Vermutung zusammenbraut. Ich weiß, was sie meint. f*ck.

„Ja, also dass es nicht wie beim letzen Mal ist, klar. Da warst du ja so ängstlich. Aber du strahlst ihn ja förmlich an! Bist du radioaktiv, oder was?“

„Pah! Str-Strahlen? Niemals!“, zische ich zurück.

Sakura reißt ihre Augen vom Wohnzimmerbild ab und schaut mich mit dem Blick an, mit dem Itachi mich vorhin im Zug schon bestraft hat. Bin ich für jedermann ein offenes Buch? Die Antwort lautet: Scheinbar ja.
„Naruto, ich bitte dich!“

„Ich habe eine Freundin!“, sage ich also schnell. Ihr fällt kurz die Kinnlade herunter. Sie zieht mich noch näher an sich heran.
„Wer?“
„Hinata“
„Nein!“
„Doch!“

Dann lässt sie mich los und schmiert sich die Hand übers Gesicht. Setzt ein paar Mal zum Reden an, aber unterbricht sich selbst mit ein paar fassungslosen Stöhnern.
„Naruto, bei aller Liebe.. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen, lachen, oder weinen soll. Das arme Mädchen!“, murmelt sie eher zu sich selbst, als zu mir und starrt dabei in die Leere.

Ich erwische mich dabei, wie ich säuerlich werde. So schlimm bin ich nun auch nicht.
„Ich bin ein guter Freund, auch wenn du-“

„Bist du nicht“, unterbricht sie mich. Also hat sie sich nicht geändert.
„Doch!“ Ich weiß nicht, warum ich das verlangen habe mich zu verteidigen. Jemand sagte mal: „Wenn Menschen ihre wahren Farben zeigen, dann glaube ihnen“ und jetzt weiß ich, was diese Person meinte. Ich möchte gerade gehen, als sie wieder anfängt.

„Naruto, du verstehst nicht. Jemand der ganz offensichtlich auf jemand anderen steht, kann kein guter Freund sein“, knurrt sie mir zu.

Sofort ziehe ich sie an mich heran und zische Sakura zu, dass sie gefälligst leiser reden soll. Nun bin ich derjenige, der sie fest packt.
„Erstens: Du sollst nicht so laut reden, sonst... hört er das und dann kriegt er ganz viele dumme Ideen und zweitens: Das stimmt nicht!“

Mein Gesicht brennt.
„Ich bin einfach nur.. geflasht“, ja, genau, ich bin absolut verzaubert, „von der Idee, dass jemand mich für mich mag und an meiner Seite steht. Ich hatte doch noch nie einen... normalen Lang- männlichen Langzeit-Freund. Ich weiß nicht, wie ich mich normal verhalten soll.“

Verdutzt blinzelt sie mich mehrmals an. Dann lacht sie.
„Puuuuh, sag' das doch sofort!“ Hunderte Male prügelt sie auf meinen Arm ein. „Ich habe mir hier schon alle möglichen Gedanken gemacht“. Sie klingt total erleichtert.

Hat sie's geschluckt? Ich meine, was gibt es da zu schlucken? Es ist, wie es ist.
„Du und Hinata? Die stand schon seit immer auf dich!“, ruft sie nun aus und schleppt mich in einer halben Umarmung zurück an den Esstisch.

„Sasuke, du wirst es nicht glauben!“, sagt das einzige Mädchen in dieser Runde, während ich den Rest des Abends sich-entfalten-lasse. Ich bin mit Hinata zusammen, doch werde ich dieses ekelhafte Gefühl in meiner Magengrube nicht los. Jeder weiß jetzt was Sache ist, also ist doch alles gut, oder nicht? Aber eine fiese, doch unspezifische Vorahnung, dass sich alles verändern wird, klebt sich in die hinterste Ecke meines Gehirnes, und lässt mich den ganzen Nachmittag nicht mehr los.

Aber ehrlich gesagt war es nicht wirklich ein langer Nachmittag. Noch während des Mittagessens hat Sasuke Sakura angefangen wie ein Stück Müll zu behandeln, weshalb wir die Runde früher verlassen haben.
„Sakura, du bist total nervig, wenn du so viel redest“, murmelt Sasuke, nachdem seine Stimmung durch Itachi auf den ultimativen Tiefpunkt gerutscht ist. Auch dieses Mal lodert in mir eine beinahe unbändigbare Wut auf. Meine Augenbrauen kneifen sich zusammen und mein Mund öffnet sich, bereit, für Sakura einzuspringen, als mein Augenmerk auf Itachi fällt. Unsere Blicke treffen sich und ich schließe meinen Mund. Er hat mich nicht beeinflusst, aber als wir uns ansahen, realisierte ich, dass das hier nicht mein Bier ist. Es ist Sakuras Beziehung und da werde ich mich nicht einmischen. Es macht mich zwar immer noch sauer, aber ich lasse mit einem Seufzer die Anspannung aus meinem Körper.

Kurze Zeit wird es still um den Tisch. Unsicher blickt Sakura zwischen allen Parteien hin und her und ich habe das Gefühl, dass sie etwas erwarten würde. Dann bebt ihre Lippe, ehe sie sie aufeinander presst.

„Weißt du was, Sasuke“, beginnt sie und steht dann vom Tisch auf. Ich erwarte, dass sie ihm eine runterhaut, wie sie es bei mir nun getan hätte, aber stattdessen geht sie in die Küche. Ihre Schritte lassen die Gläser auf dem Tisch klirren und es ist so, als könne man die Anspannung im Raum zerschneiden. Kurz hört man nichts, dann werden laut und scheppernd mehrere Schubladen hintereinander geöffnet und anschließend zugeknallt, bis dann die Schritte erneut beginnen. Gespannt blicken alle zur Tür, manche gelangweilter als die anderen, als Sakura erneut erscheint. Mit einem riesigen Messer in der Hand.

Also dass sie mich schlägt ist die eine Sache, doch ein Messer geht zu weit. Ich will mich gerade doch noch einschalten, weil die rumfuchtelnde Klinge mich sehr nervös macht, als sie das Messer in die Höhe reißt und an ihren Hals anlegt. Abwehrend hebe ich meine Hände und kann aus dem Augenwinkel erkennen, dass selbst Itachi seine Augen vor Schock aufreißt. Doch ich bin zu spät- ich kann nichts tun, als Sakura... ihre Haare abschneidet? Sie greift ganze Haarbüschel und sägt mit dem Messer durchs Haar, bis es in großen Mengen auf dem Boden landet.

„Weißt du was, Sasuke?“, wiederholt sie, „Ich hasse diese langen Haare! Ich weiß, dass du lange Haare magst, was glaubst du, warum ich mir sie so lange habe wachsen lassen, hm? Alle 3 Sekunden darf ich sie mir durchkämmen und muss teilweise stundenlang trocknen und glätten, damit sie so schön glatt und glänzend sind!“, zetert sie los, während sie noch die letzten Reste auf Schulterhöhe sägt, „aber ich habe es satt. Ich gefalle dir doch sowieso nicht, warum sollte ich mich weiterquälen? Und ich habe noch nicht einmal von der Pflegeroutine angefangen! Oh Gott, wie teuer die guten Produkte sind!“

Schwer atmend steht Sakura wie eine Furie mitten im Raum und lässt im Anschluss auch ihr Messer fallen. Itachi und ich tauschen einen Blick miteinander aus und stehen beinahe gleichzeitig auf. Wortlos schleichen wir aus dem Wohnzimmer, während sich das Pärchen sauer anfunkelt und verschwinden in die Dunkelheit des Hausflures. Noch bevor sich die Tür hinter uns schließen kann, ist ein raues Lachen von Sasuke zu vernehmen, welches durch das Zufallen des Schlosses übertönt wird. Vielleicht hätten wir nicht gehen müssen, aber ich kann nicht anders, als mich darüber zu freuen, Itachi nur noch für mich zu haben.

Und so landeten wir wieder in Konoha. Da der Tag noch jung ist, beschließen wir, die Stadt unsicher zu machen. Und das habe ich schon lange nicht mehr getan! Als Kind hat man sich immer mit seinen Freunden getroffen, ist irgendwelche Abhänge, die man vielleicht nicht hinunterlaufen sollte, hinuntergelaufen und hat dabei allerhand Abenteuer erlebt. Aber diese waren niemals geplant. Man hat sich einfach getroffen und seine Körper dorthin geworfen, wo man gerade sein wollte. Es war nie langweilig. Man hat immer irgendeine neue Ecke entdeckt, ein neues Spielzeug gekauft.

Während Itachi und ich durch die Innenstadt streifen und viele Menschen an uns vorbeiziehen, bemerke ich, dass es vielleicht nicht mehr so einfach wie damals ist. Die Interessen haben sich verändert. Was diese neuen Interessen sind? Weiß ich leider nicht, aber Gott sei Dank scheint Itachi keine besonderen Erwartungen an mich zu haben.

Ich schaue Itachis Profil an, wie er interessiert seine Umgebung analysiert. Seine Augenbrauen leicht angespannt, was man aber nur sehen kann, wenn man sein Gesicht schon in und auswendig kennt. Ich fühle mich so wie wenn man auf eine Achterbahn steigen möchte, aber nur positive Aufregung spürt und keine Angst hat.

„HEY! Warum ist die Sonne eigentlich rund? Ich meine, die könnte doch auch quadratisch sein, oder so!“, ich lache etwas verlegen und gucke gen Himmel.

Etwas verwirrt schaut Itachi in meine Richtung, was mich total glücklich macht. Ja, zeig mir, dass ich einen Einfluss auf deine Emotionen habe... Trotzdem schaue ich sofort weg, als ich seinen Blick auffange.
„Wie detailreich willst du das denn wissen?“, fragt er mich, doch streicht sich anschließend nachdenklich über das Kinn, als müsste er überlegen, wie er es einem Kleinkind erklären kann.
„Sehr!“, presse ich hervor. Was habe ich noch einmal gefragt?

Stille legt sich über uns, in welcher Itachi einfach nur zu überlegen scheint. In der Zwischenzeit legt sich die Sonne am Abendhimmel und Konoha erblüht in einem schönen Goldton. Wir laufen Treppen in die Höhe, welche in einem Überhang enden, bei dem man über einen großen Teil Konohas blicken kann. Ich höre ein paar Mädels Kichern und ein paar Kameras klicken.

„Ich muss sagen, dass Physik nicht wirklich mein Steckenpferd ist. Ich kann dir zumindest erklären, was ich selbst weiß..“, beginnt er, doch sammelt sich wieder kurz. Das ist der Punkt, in dem ich abschalte. Dabei wollte ich doch nur die Stille zwischen uns beenden. In seiner Erzählung versuche ich so auszusehen, als würde ich alles verstehen. Manchmal verenge ich meine Augen, da ich realisiere, wie unglaubwürdig das wäre, wenn das wirklich der Fall wäre.

„Spielst wohl immer noch den Schlaumeier, was?“, grätscht nun jemand dazwischen, was Itachi sofort verstummen lässt. Wir beide blicken sofort zu der Quelle der Störung. Am Treppenende steht eine junge Frau.. wobei nein, es ist eine Jugendliche in unserem Alter.

„Izumi?“, fragt Itachi verwirrt und steigt die letzten Schritte schneller hinauf. Mich beschleicht ein schlechtes Gefühl.

Bevor er auf ihrer Stufe angekommen ist, springt sie uns entgegen. Das braunhaarige Mädchen reißt ihre Arme auf und stürzt Itachi in eine Umarmung, die sie beinahe das Leben kostet. In letzter Sekunde findet Itachi das Gleichgewicht wieder.

„Bist du bekloppt?“, rutscht ihm sofort raus und schiebt sie einen Schritt von sich, eher er sie wieder in eine Umarmung zieht, „Izumi, da bist du ja wieder? Ich habe seit 5 Jahren nichts mehr von dir gehört“
Während beide zueinander brabbeln und die letzten Stufen erklimmen, laufe ich verdattert hinter ihnen her. Itachis Augen leuchten auf, wie ich es selbst selten erlebe. Mit großen Augen blinzele ich beide an. Was wird das hier?

„Weißt du, ich finde das sehr lustig“, sagt sie mit einem Funkeln in ihren Augen, „wie selbstbewusst du über unser Universum erzählst, aber dabei Fehlinformationen verbreitest“
Sofort schleicht sich eine gespielt arrogant-freche Mimik auf seine Gesichtszüge. „Achja? Erzähl mir mehr, Miss Neun-Mal-Klug“

„Würde ich ja gerne, aber ich würde nur meine Zeit verschwenden. Verstehen würdest du es ja sowieso nicht. Dazu bist du leider nicht schlau genug“, erklärt sie ihm sachlich.

'Was für ein hochnäsige Tussi!', möchte ich gerade denken, als beide in Gelächter ausbrechen und ich mit einem Schlag aus meinem Paradies geschleudert werden.

„Darf ich dir vorstellen, das ist Naruto, ein Freund von mir“, wendet sich Itachi nun mir zu. Ich realisiere, dass ich wahrscheinlich aussehe wie 7 Jahre Regenwetter und passe sofort mein Gesicht an. Das ganze Üben hat sich ausgezahlt.
Ich strahle mein Narutogrinsen aus.

„Hallo!“, rufe ich und kratze mir etwas Verlegen über den Nacken.
„Hallo, Naruto, ich heiße Izumi“, sagt sie nun etwas schüchterner als vorhin und lächelt mich süß an, „Du siehst aber nett aus!“

Toll. Sie ist absolut liebenswert. Ihre großen, schwarzen Augen blicken mir sanft aber tief in die Seele. Izumi hat lange Haare, welche ihr blasses Gesicht weich umspielen.
Ich möchte hier weg.

„Izumi ist eine weit entfernte Verwandte von mir. Sie war damals meine beste Freundin, doch ist dann plötzlich vor ein paar Jahren in eine andere Stadt gezogen.“, erklärt Itachi mir, doch blickt dabei seine 'weit entfernte Verwandte' an.

„Du weißt, warum wir keinen Kontakt zu euch aufgenommen haben, oder? Du weißt doch wie mein Vater war... Gott, ich habe dich so vermisst. Jetzt bin ich endlich erwachsen, ich konnte wieder zurück..“, sagt sie erleichtert aber mit Tränen in den Augen. Sanft berührt sie Itachis Oberarm und schaut dann sehr melancholisch in seine Augen.

Izumi rein, Naruto raus. Ich habe keine verfickte Ahnung, was die Alte da labert. Das einzige was ich weiß ist, dass ich jetzt nicht mehr dazugehöre. f*ck. Es fühlt sich so an, als würde ich gerade ein Tagebuch lesen. Total unangenehm!

„Ich glaube, ihr müsst euch beide.. abchecken.. also up to daten? Haha, was sage ich.. auf jeden Fall gehe ich besser nach Hause!“, schießt es aus mir heraus, bevor ich mich aufhalten kann. Ich laufe dabei langsam rückwärts, um mich von dieser Szene zu entfernen. Mein Herz bekommt einen Stich bei dem Gedanken, die beiden miteinander alleine zu lassen aber noch schlimmer ist es, sie bei diesem... ekelhaft emotionalen Getue zu beobachten.

Ehe ich mich umdrehen kann, sehe ich, wie Izumi panisch mit den Händen wackelt und mir versucht zu erklären, dass ich nicht gehen brauche. Aber ich tue es trotzdem (hauptsächlich, weil ich es schon angekündigt habe) und mache eine wegwerfende Bewegung. Lasst gut sein! Ihr habt viel zu bereden. Ich kann das nachvollziehen. Überhaupt kein Problem.

Ich weiß einfach, dass ich mich wie eine kleine Bitch verhalte, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich grabe mir meine eigenen Löcher schon seit Jahren und plane nicht damit aufzuhören.

„sh*t, f*ck“, murmele ich vor mir her, während meine Wangen beginnen zu glühen. Ich bin sauer, eifersüchtig, frustriert. Wenn ich denke, dass ich mich langsam zurücklehnen kann, passieren immer wieder allerhand aufregende Sachen, die alles durcheinander bringen.

Ich biege in die nächstbeste, dunkle Gasse ein, in welche sich kaum ein Spaziergänger verlieren würde. Mit zusammengepressten Lippen werfe ich mich gegen die Wand und schüttele mich frustriert.
„Warum gehst du, du Dummkopf?“, flüstere ich.

„Itachi wurde von irgendeiner Trulla angefallen und ich war eifersüchtig, na und? Und dann stelle ich mich an und verkrümele ich mich in die nächste Ecke. Naruto, du bist der größte Idiot, dem ich heute begegnet bin“, rede ich auf mich ein und laufe energisch hin und her, „Was soll ich jetzt machen? Einfach zurückgehen? 'Haha, Leute, ups ich habe da gerade gesagt, dass ich euch alleine lassen will, damit ihr euch up to daten könnt und jetzt habe ich mich umentschieden, weil....? Keine Ahnung, weil ich das doch nicht will!'“

Ich rubbele mir heftig über meinen Kopf und lasse meine Haare zerzaust zu Berge stehen. „Natürlich werde ich das nicht sagen! Heute hätten Itachi und ich zu zweit irgendetwas machen können und dann versemmele ich meine Chance. Ich habe den IQ eines abgekühlten Tees, was zur Hölle?“

„Mit wem redest du da?“, fragt Itachi belustigt am Eingang. Ich wirbele herum.

Dass er jetzt da ist ärgert mich noch mehr. Ich hätte die Aufgabe gehabt, nicht sofort eingeschnappt zu sein und jetzt habe ich ihn hinterherrennen lassen. Was bin ich, ein kleines Kind?

Unauffällig tapse ich etwas hin und her um zu schauen, ob diese Izumi zufällig hinter ihm steht. Itachi stellt sich aber einfach in den Weg.

„Mit meiner besten Kindheitsfreundin“, sage ich also prompt.
Ich merke, wie Itachi ein Grinsen unterdrücken muss. Meine Mimik bleibt starr.
„Achja?“
„Jup“ Ich verschränke meine Arme und laufe ein paar Schritte auf ihn zu.
„Magst du sie mir vielleicht einmal vorstellen?“, fragt er und verschränkt seine Arme ebenfalls.
Ich gehe noch einen Schritt auf ihn zu.

„Leider ist das nicht möglich“

Jetzt bricht sein Grinsen doch hervor und ich fühle mich so, als würde ich gleich platzen.

Und dann scheint mir eine Sicherung durchzubrennen. Vielleicht ist es das emotionale auf und ab des Tages gewesen: Meine Verwirrung die letzten Wochen, dann die entspannte Stimmung zwischen Itachi und mir, die Worte von Sakura und jetzt der ganze Kram mit Izumi.

Ich reiße beide Hände in die Höhe und tackele damit Itachis Gesicht.

Du denkst, dass ich dich schlagen will, deswegen zuckst du zusammen und trittst einen Schritt zurück, aber du bist zu spät. Unbeholfen stoßen meine Lippen auf seine, indem ich mich auf meine Zehenspitzen stelle.
Verwundert blinzelt er, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass er nicht wirklich überrascht ist. Er ist nie überrascht. Ich kann ihn nie überraschen. Ich merke, wie angespannt er ist, als würde er gerade wie ein Computer berechnen, ehe er.. sich entspannt? Seine Hände legen sich sehr zaghaft auf meine Schultern und dann realisiere ich erst, was ich getan habe.

Sofort reiße ich meinen Kopf ein Stück nach hinten und blicke ihm schockiert in die Augen. Meine Hände drücken seinen Kopf immer noch so fest, als würde dieser auf den Boden fallen, sollte ich ihn loslassen. Er öffnet seinen Mund, doch bevor er was sagen kann, liegen meine Lippen schon wieder auf seinen. Ich presse meine Augen zusammen. Wenn er nicht reden kann, kann er mir keine Abfuhr erteilen. Mein Kopf dreht sich. Itachi und ich haben uns geküsst! Aber meine Gedanken rasen einfach nur im Kreis. Irgendwann, wenn ich denke, dass die Luft rein ist, löse ich mich wieder von ihm.

Sofort schießt ein: „Naruto, ich-“, aus ihm heraus, doch auch dieser Redeversuch wird von mir gestoppt. Itachi will mir sagen, dass ich aufhören soll, er will, dass ich aufhöre, aber ich kann nicht. Dann kann er mir sagen, dass ich aufhören soll, eine Zwickmühle.

Ich höre, wie er durch die Nase seufzt, als hätte er aufgegeben, meine Lippen fest auf seinen gepresst. Ich weiß, ich sollte ihn in Ruhe lassen.

Doch plötzlich fühle ich, wie seine Hände anfangen über meinen oberen Rücken zu streichen und mein Magen explodiert. Vorsichtig linse ich auf Itachis Gesicht. Seine Mimik wirkt entspannt und seine Augen sind geschlossen als würde es ihn nicht stören. Wenn ich vorher dachte, dass mein Herz mir aus der Brust springen würde, bin ich nun überzeugt davon, dass es es gleich wirklich tut. Vorsichtig traue ich mich, meine Hände zu lockern und über Itachis Wange mit meinen Daumen zu streichen. Sie ist so weich. Ein wenig anders, als Itachis Lippen, welche ein wenig trocken sind. Aber meine sind es auch. Erst jetzt realisiere ich, dass sich das etwas unangenehm anfühlt.
Aber Scheiße, will ich mehr davon.

Ich traue mich, mich von ihm zu lösen. Sofort öffnet er seine Augen. Kurz schauen wir uns an, dann lehne ich mich erneut rein, aber sanfter. Als sich unsere Lippen treffen, fängt er erneut an, über meinen Rücken zu streichen, was mir eine Gänsehaut über meinen ganze Haut jagt. Ich will mehr. Also fahre ich mit meinen Händen über seinen Hinterkopf so, dass ich ihn in eine Umarmung ziehen kann und er tut es mir gleich, zieht mich an meiner Taille an sich. Ich will noch näher, noch mehr.

Vorsichtig löse ich meinen Mund von seinem und umarme ihn stattdessen so, dass ich meinen Kopf in seine Halsbeuge drücken kann. Er tut es mir gleich. Ich spüre seinen Herzschlag an meinen Lippen, so wie er meinen spüren sollte. Mein Herz läuft einen Marathon, sein Herzschlag ist erhöht.

Ich traue mich gar nicht loszulassen. Als könne er mir entwischen, wenn ich ihn ein Stück gehen lasse. Wenn er Moment niemals endet, dann muss nicht alles wie vorher sein.

„Naruto..“, murrt er mir ins Ohr, aber drückt mich noch ein wenig fester an sich. Ich möchte vor aufsprudelnden Emotionen beinahe anfangen zu weinen.

„Warum?“, frage ich einfach nur.
„Was, warum? Sollte ich dich das nicht fragen?“

Er schiebt mich ein wenig von sich und ich lasse es widerwillig zu. Ich weiß nicht, ob ich ertragen könnte, ihm jetzt ins Gesicht zu blicken. Also schaue ich sofort weg.

„Warum hast du das zugelassen?“, murmele ich in den Wind. Fast höre ich mich schmollen.

„Was genau meinst du? Als du mich angegriffen, geküsst oder lange an dich gedrückt hast?“, möchte er leicht belustigt wissen. Du willst mich nur aufmuntern, oder?

Bei „geküsst“ werde ich knallrot. Ja, ich habe ihn geküsst.

„Egal was, das alles“

„Gute Frage“.. ist das einzige, was er dazu sagt.

Itachis Augen sind stechend und wie immer analysierend, aber nie verurteilend. Egal was ich getan habe, er hat mir noch nie das Gefühl gegeben, falsch zu sein.

„Also, warum?“, frage ich erneut.

„Ich hatte einfach nichts dagegen.“

Einfach nichts dagegen? Das war's? Ich glaube, dass mein Gesicht kurz entgleitet, ehe ich mich dazu entscheide, dass ich das okay finde. Von allen möglichen Szenarien, ist dies eine der besten Optionen.
Innerlich zucke ich mit den Schultern. Das ist mir gut genug.

Ein Lacher entweicht mir, als mein Herz wieder anfängt zu rasen, bei der Idee, die ich bekomme. Also kann ich einfach...

Zögerlich lehne ich mich erneut vor und Itachi tut es mir gleich. Unsere Lippen treffen aufeinander und ich weiß nicht, ob ich jemals wieder aufhören möchte damit.

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In diesem Kapitel wird mir erst deutlich, was für ein Crackpairing das eigentlich ist. Itachi und Naruto stehen Interessentechnisch und auch im Leben auf ganz anderen Stufen. Es ist ein Kampf beide auf eine Stufe zu stellen und ich muss ehrlich sagen, dass mir diese Fanfic ein wenig die Lust am Pairing genommen hat. Ich muss mich beim Schreiben intensiv mit beiden Charakteren beschäftigen und ganz ehrlich: Itachi ist ultra smart und schätzt ja nicht nur einen guten Charakter, sondern vermutlich auch, wenn er mental ausgelastet wird von seinem/r Partner/in. Naruto hingegen ist sehr einfach. Wenn die beiden ein Paar sein wollen, dann muss das über deren gemeinsame Erfahrungen passieren und vielleicht ein großes, gemeinsames Ziel. Vielleicht verbindet die beiden eine Sportart aber gefühlt mehr auch nicht. Vielleicht hat Itachi ja auch überhaupt keine Anforderungen an seinen Partner und er arbeitet vor allem auf diese großen Ziele hin. Das wahrscheinlichste Szenario. Also vielleicht doch nicht so unrealistisch. Dieser Fake Naruto hat ja gar keine Probleme sich an Itachi zu binden, aber der echte Naruto hätte es gehabt. Ach Leute, ich weiß es doch selber nicht.

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Name: Mr. See Jast

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